Waldameise
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    über meine
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    in der Natur ...
    herzlich willkommen!


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     Alles ist Mitteilung
     in der Natur
     Bettina von Arnim


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    In dem heiligen Schweigen, in der großartigen Ruhe der Natur liegt der höchste Trost für den, der ihre Sprache versteht.
    Fanny Lewald






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    Waldameisenrezept

    Heute habe ich euch ein ganz wundervolles Gedicht mitgebracht. Es gefällt mir sehr, denn es beschreibt auf waldameisenbevorzugte liebevolle, schöne Weise, wie es den Sorgen ergehen kann, wenn sie keine Einsicht zeigen und einfach nicht verschwinden wollen.
    Vielleicht habt ihr ja ähnlich hartnäckige Sorgen. Dann versucht es doch mal mit der waldameisischen Methode, vielleicht ... ja vielleicht gelingt es euch dann auch, sie loszuwerden.
    Viel Glück!

    Einst wollt' ich hinaus in den grünen Wald,
    Da zogen die Sorgen mit;
    Vergebens gebot ich wohl zehnmal halt,
    Sie folgten mir Schritt für Schritt.

    Doch als wir kamen wohl in den Busch,
    Begann ein Geflüster sogleich:
    Die Vöglein riefen: »Ihr Sorgen, husch,
    Hinaus aus dem grünen Bereich!«

    Das Gras erhob sich und hielt sie auf;
    Ein Windstoß hauchte sie fort;
    Die Bäume rauschten und schlugen drauf,
    Sie flohen von Ort zu Ort; –

    Und rannten und stießen die Köpfe sich ein
    Am Felsen riesig und rauh,
    Verschmolzen im lachenden Sonnenschein,
    Ertranken im duftigen Tau.

    »Da habt ihr's!« rief ich, von ihrer Not
    Befreit in die Lüfte hinaus;
    »Da seht ihr, was euch im Walde droht;
    Ein andermal bleibet zu Haus!«

    Gustav Pfarrius
    (1800 - 1884)


    Waldameise 10.06.2012, 22.59| (10/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

    Wenn ich daran denke,

    dass ich das Bloggen schon mehrmals aufgeben wollte, frage ich mich jetzt, wie ich auf diese seltsame Idee eigentlich kam. Ist es doch für mich, die sich auch im realen Leben zu gern in ihrem Ameisenhaufen verkriecht, die ideale Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und auf wunderbarste Weise Gedanken auszutauschen. Vom tollen Nebeneffekt, Fotos zeigen und sehen zu können, mal ganz abgesehen. Zumal ich nicht gerade mit vielen Begabungen gesegnet bin, leider.



    Eure Gedanken und lieben Worte tun mir so gut. Es gibt mir einfach ein unbeschreibliches Wohlgefühl, eine große Freude, hier Menschen "gefunden" zu haben, die sich an meinem Geschriebenen und den Fotos erfreuen und dies auch zeigen. Das ist so schön.

    Und ich bin euch so dankbar dafür, vorallem den Unermüdlichen, die mir jetzt schon so viele Jahre die Treue halten. Immerhin werden das bald 10 Jahre. Unfassbar, gell?



    Ich denke, wenn man ein Tagebuch über so viele Jahre liest, lernt man diesen Menschen sehr gut kennen. Vielleicht sogar besser als jeden anderen im realen Leben. Selbst wenn es "nur" ein Hobbyblog ist, so kann man an der Art des Schreibens oder der Werke, die vorgestellt werden, das Wesen der Person dahinter erkennen. So kommt es auch, dass einem einige mit der Zeit richtig ans Herz wachsen. Man freut sich und leidet mit dem anderen mit. Sein Schicksal ist einem nicht mehr egal.



    Es gibt naturgemäß auch viele Menschen, die dem nichts abgewinnen können. Sie würden nur verständnislos mit dem Kopf schütteln, wenn ich ihnen erzählen würde, was ich hier mache. Sie verstehen es einfach nicht, weil ihnen die Antenne dazu fehlt. Aber ganz sicher haben sie dafür andere Interessen, denen ich vielleicht nichts abgewinnen kann. Deshalb sollte jeder sein Ding machen und dem anderen seine Welt gönnen.



    Dort, wo man verstanden wird und sich aufgenommen fühlt, möchte man bleiben. Jeder Mensch wünscht sich nichts mehr, als verstanden zu werden. Wenn dann noch hinzu kommt, dass man Freude an dieser Sache hat, dann ist es doch fürs Leben eine wertvolle Bereicherung, nicht?



    Aber wem erzähle ich das alles? (Man, bin ich heute geschwätzig.) Ihr wisst genau, wovon ich rede, denn ihr versteht mich. Und für dieses "Verstandenwerden" und euer Interesse an meinen "Waldameisengeschichten" möchte ich euch einmal mehr von Herzen Danke sagen.
    Schön, dass ihr hier seid!



    Dafür mach ich jetzt wieder ein paar Tage Pause an dieser Stelle, denn ich habe auch den Brückentag frei und möchte mich möglichst draußen bewegen. Eigentlich hatte ich auf besseres Wanderwetter gehofft, aber wie es ausschaut, geht das nur im Regenmantel und Gummistiefel. Aber das hat noch keine Waldameise abgehalten, durch ihr Refugium zu krabbeln.



    Hmm, eigentlich wollte ich euch noch ein paar Fotos von einem netten Dorf zeigen, das wir neulich irgendwo im Verborgenen entdeckt haben. Aber ich fürchte, das sprengt für heute den Rahmen, denn allein die Bäume dort sind sooo hoch, dass ich sie kaum hier zeigen kann ... ;-)
    Seht ihr, ich musste sogar die Kronen kappen, damit ich sie hier reinbekomme ... lach.



    Also gut, dann spazieren wir ein andermal durch das Dörfchen, vorbei an Kirchenmauern, Pferdeweiden und den uralten knorrigen Bäumen.

    Eine schöne Zeit bis zum Wiederlesen wünscht euch eure Waldameise!


    Waldameise 06.06.2012, 20.40| (24/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

    Unscheinbares

    Ich mag es eine Nummer kleiner,
    möglichst dezent, stets etwas feiner.
    Eher verschwiegen, unscheinbar
    nehm` ich das Leben anders wahr,
    als die schrille, laute Welt,
    die mir so einfach nicht gefällt.
    Der Flüsterton kommt mir gelegen,
    ein stiller Platz ist wahrer Segen.
    Wohltuend wirkt gedämpftes Licht,
    der Kerze Schein, mehr braucht es nicht.
    Auch jene Zeit am späten Abend
    finde ich meistens sehr erlabend.
    Ich mag sie nicht, die großen Dramen,
    fall`auch nicht gerne aus dem Rahmen.
    Es reizt mich nicht das große Geld,
    Dörfchen und Wald sind meine Welt.
    Hierhin zieh` ich mich gern zurück,
    es braucht nicht viel zu meinem Glück.
    Die oftmals unscheinbaren Sachen
    sind es, die mir viel Freude machen.

    (c) Waldameise



    Waldameise 05.06.2012, 19.48| (18/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

    Einsamkeit

    Nun ist es still da draußen,
    Die Wälder rauschen sacht,
    Die Ströme murmelnd rinnen,
    Es geht ein tiefes Sinnen
    Hin durch die tiefe Nacht.

    Des Windes leises Wehen
    Säuselt im hohen Ried;
    Die Sterne droben kreisen,
    Tönend in ewigen Weisen
    Ihr ewig großes Lied.

    Die Welt ist groß und prächtig
    Zu solcher stillen Zeit;
    Es schweigt das eigne Denken,
    Es will ins All versenken
    Sich stumm das eigne Leid.

    (Konrad von Prittwitz-Gaffron)




    Waldameise 04.06.2012, 21.35| (12/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gefühltes

    Eine ruhige Nacht

    wird das heute ganz sicher nicht. Irgendwo Richtung Wasserturm steigt eine Party, denn aus dieser Richtung dröhnt Stimmungsmusik. Die Lautsprecher stehen offensichtlich genau in Windrichtung zu meinem Schlafzimmerfenster.
    Stand es im Mitteilungsblatt oder auf Plaketen, was da heute los ist? Mag sein ... ich hab`s nicht gelesen, ist halt nicht so mein Ding, ehrlich gesagt.

    Das geschlossene Fenster macht es nicht viel besser. Was ich jetzt höre, ist ein rumms ... rumms ... rumms ... bong bong bong ... uäääääh ... uääääh ... wak wak wak ... bula bula bula bääääh ...

    Ojeee.
    Also gut, mit dem Schlafengehen, das hat also noch keinen Sinn. Dann erzähl ich euch ein wenig, wie mein Tag war. Oder ich zeig noch ein paar Fotos. Da schlummern noch so einige in meinen Ordnern. Mal sehen.



    Eine ungemähte Wiese und freier Blick bis an den Horizont. Ist das nicht herrlich? Weit und breit kein Hochhaus, kein Industriegebiet, nur Landschaft. Wie ich solche Aussichten liebe.

    Aber auch die kleine Welt am Wegesrand ...



    ... steckt voller Wunder und Zauber. Da gibt es sooo viel zu entdecken. Oder gaaaanz große Bäume, die haben es mir auch angetan. Wie dieser hier ...



    Seht ihr meine Tochter auf dem Foto? Erst auf dem zweiten Blick, gell? So riesig ist der Baum.
    Aber sie ist es wirklich, hier der Beweis ...



    Die kleinen Kirchen im Allgäu liebe ich auch so sehr. Ich wollte euch schon längst mal ein paar Fotos davon zeigen. Heute ist es soweit ...



    Ein Zauber umfängt mich jedesmal, sobald ich eintrete, vorallem, wenn sie wie hier menschenleer ist und ich ganz und gar auf meine innere Stimme hören kann. So schön ...



    Zum Abschluss für heute noch ein paar Grüße aus meinem Garten.

    Ein neuer Storchschnabel, den ich dieses Frühjahr gepflanzt habe. Ist die Blüte nicht ein einziges kleines Wunder?



    Die anderen sind schon ein Weilchen bei mir ...



    ... und dieser, der jedoch dieses Jahr noch nicht blüht ...



    Ich bin so froh, dass ich endlich wieder Freude an meinen Blumen habe. Und anderen gefällt es auch, wenn ich mich hier wieder öfters sehen lasse. Die fühlen sich dann nämlich auch wohler ...



    Hier noch ein Foto aus "meiner" Perspektive ...



    ... aber nun ist es genug für heute. Obwohl ... ich hätte da noch dies und das und überhaupt scheint die Party noch lange lange nicht zuende zu sein ...

    aber trotzdem sage ich jetzt "gute Nacht" ... träumt etwas Schönes ... bis bald, eure Waldameise.



    Waldameise 02.06.2012, 23.20| (21/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gelebtes

    Nach dem Gewitter

    Ach, war das herrlich heute ... welch Labsal. Die sommergewitterregenfrisch beträufelte Wiese roch so wunderbar nach Kamille. Gleich war mir wie einst, als ich mit meiner Großmutter zum Blütensammeln ging. Am Rande endlos scheinender Weizenfelder ... dort, wo auch der wilde Mohn blüht. Schön, dass sich manche Dinge nicht geändert haben ...



    Vielen Dank für eure lieben Gedanken zu der Zeichnung. Ja, es war das Hobby meines Vaters. Leider ging es später aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr, aber es gibt noch viele seiner frühen Werke, wenn ich es so bezeichnen darf.  Auch kann ich mich noch an eine riesige Katze erinnern, die er an die Wand neben meinem Kinderbett gemalt hatte ... oder einen riesigen Apfel, aus dem sich ein Wurm windete, dem er ein lustiges Gesicht verpasst hatte, gezeichnet auf einem Umhang, als ich zum Fasching als Bäumchen ging. Schöne Erinnerungen, die ich liebe. Schade, dass es davon keine Fotos gibt. Aber ich werde es ganz sicher nie wieder vergessen.

    Du Kinderwelt! wirst meinem Leben
    Noch Frühlingsduft im Alter geben.

    Isabella Braun
    (1815 - 1886)
    deutsche Jugendbuchautorin


    Waldameise 31.05.2012, 19.12| (21/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Geliebtes

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    Wissenschaft genügt nicht, um die Sprache der Natur zu verstehen. Für viele Menschen sind Poesie und Kunst verständliche Dolmetscher.
    Friedrich Ratzel





    In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken

    man jahrelang
    im Moos liegen könnte.
    Kafka








    Die Erinnerung ist
    das einzige Paradies,
    aus dem man nicht
    vertrieben werden kann.
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